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Woher kommt eigentlich die Martinsgans-Tradition?

Woher kommt eigentlich die Martinsgans-Tradition?

Den 11. November verbinden wohl die meisten Menschen mit Karneval. Schließlich beginnt dann in einigen Regionen die „fünfte Jahreszeit“. Dieses besondere Datum steht zugleich aber auch für den Martinstag, an dem Christen den heiligen Schutzpatron der Armen feiern: Sankt Martin. Bei vielen kommt daher die traditionelle Martinsgans auf den Tisch. Doch warum eigentlich?

Wer war Sankt Martin?

Martin von Tours, um den es hier geht, wurde um 316 nach Christus geboren und trat bereits als Jugendlicher in die römische Armee ein. Es heißt, dass er im Alter von 15 Jahren zur Leibwache des Kaisers Konstantin zählte. Der Legende nach ritt er an einem kalten Wintertag an einem nur leicht bekleideten Bettler vorbei. Im Gegensatz zu seinen Begleitern hielt er an und wollte dem frierenden Mann helfen. Doch: Außer Uniform und Mantel hatte Martin nichts bei sich. Also teilte er mit seinem Schwert seinen warmen Mantel und gab die eine Hälfte des Kleidungsstücks dem Bettler.

Ein Vorbild für Nächstenliebe

In der folgenden Nacht, so heißt es, sah Martin im Traum Jesus. Der erschien ihm mit dem halben Mantel bekleidet, den er zuvor dem Bettler geschenkt hatte. Nach diesem besonderen Traum gab Martin den Militärdienst auf. Er ließ sich von Hilarius, dem Bischof von Poitiers, taufen und im christlichen Glauben unterrichten. Noch heute wird Martin für seine gute Tat verehrt und als Vorbild für Nächstenliebe gesehen. Gedacht wird ihm jedoch nicht – wie bei vielen Heiligen – an seinem Todestag (8. November), sondern am 11. November – an dem Tag, an dem er beerdigt wurde.

Was hat es mit der Martinsgans auf sich?

Bei vielen ist es Tradition, am 11. November eine Martinsgans zu servieren. Warum das so ist? Da gibt es unterschiedliche Überlieferungen …

Das Versteck im Gänsestall

Eine Erzählung besagt, dass das Volk von Tours (heutiges Frankreich) Martin als Bischof gewinnen wollte. Der bescheidene Martin befand sich dieses hohen Amtes jedoch nicht würdig genug. Um seiner Wahl zu entgehen, soll er sich daher in einem Gänsestall versteckt haben. Doch das laute Geschnatter der Gänse verriet ihn. Martin wurde entdeckt und somit doch noch zum dritten Bischof von Tours geweiht.

Die Gans als Zahlungsmittel

Wahrscheinlicher für dieses Festessen sollen aber andere Erklärungen sein. So mussten Bauern am 11. November ihren Lehnsherren die Pacht zahlen. Diese Abgabe namens „Martinsschoß“ wurde meist in Form von Naturalien beglichen. Häufig handelte es sich dabei um eine Gans – weshalb sich der Begriff „Martinsgans“ herausbildete.

Zugleich war dieser Tag der letzte vor Beginn einer 40-tägigen Fastenzeit vor Weihnachten. Die Menschen genossen also noch einmal einen deftigen Braten, bevor dieser erst einmal für Wochen tabu war.

Martinsgans: Mett oder Esskastanien

Im Norden Deutschlands wird die Gans üblicherweise mit einer
Mischung aus Mett, Zwiebeln, Knoblauch und
Kräutern gefüllt. Der Süden setzt bei der Zubereitung dagegen auf
eingeweichte Semmeln, Esskastanien, geröstete Nüsse, Äpfel,
Pflaumen, Zucker, Salz, Essig und Rotwein.


Wie wird Sankt Martin gefeiert?

In vielen Teilen Deutschlands gibt es am 11. November Laternenumzüge, an denen neben vielen Kindern manchmal auch Spielmannszüge teilnehmen. Während des Umzugs werden Lieder gesungen. Vermutlich gedachten die Menschen schon früher auf ähnliche Weise mit Lichterprozessionen Martin von Tours (Sankt Martin). Zudem erhalten Kinder in manchen Gegenden ein paar Leckereien: In Nordrhein-Westfalen sind „Stutenkerl“ oder „Weckmann“ aus Hefeteig mit Rosinen üblich. In Süddeutschland gibt es kleine Martinsgänse aus Keks- oder Hefeteig, Martinshörnchen oder Laugenbrezeln.