Dia de los Muertos: Kulinarische Reise Mexiko
Jetzt wird es exotisch! Denn es geht kulinarisch nach Mexiko. Der Zeitpunkt dafür könnte nicht besser sein: Insbesondere zum traditionellen „Día de los Muertos“ („Tag der Toten“) Anfang November gibt es in mexikanischen Küchen einiges zu entdecken. Was genau? Das verraten wir hier.
Mexikos Küche: Fiesta der Sinne
Wohl kaum eine andere Küche lässt die Geschmacksknospen so tanzen, wie die mexikanische. In der feurigen Esskultur sind Einflüsse der Azteken und Maya sowie der spanischen und französischen Kolonialisierungsmächte zu finden. Dadurch entstand schon früh eine Synergie einzigartiger Geschmäcker.
Traditionelles Essen spielt für Mexikaner eine ebenso große Rolle wie kulturelle Bräuche und Rituale. Nicht ohne Grund wurde die Küche Mexikos von der UNESCO zum Immateriellen Weltkulturerbe gekürt.
Rezept: Original mexikanische Guacamole
Es gibt nicht DAS eine original mexikanische Guacamole-Rezept, denn jede mexikanische Hausfrau hat ihr eigenes – streng gehütetes – Geheimrezept. Es gibt jedoch ein altbewährtes Grundrezept: Dafür werden zunächst eine kleine rote Zwiebel und zwei bis drei Knoblauchzehen geschält und in sehr kleine Würfel geschnitten. Danach wird das Fruchtfleisch von zwei sehr reifen Avocados entnommen, mit einer Gabel in einer Schüssel zerdrückt und mit dem Zwiebel-Knoblauch-Mix vermischt. Zum Schluss wird die cremige Avocadopaste mit Salz, Pfeffer und Chili gewürzt. Die Guacamole kann, je nach Belieben, mit Tomaten, einer Chilischote und Koriander verfeinert werden.
Der Saft einer halben Zitrone oder einer Limette sorgt für eine
schmackhafte Säure in der Guacamole. Toller Nebeneffekt: Die
Antioxidantien in dem Saft verhindern, dass sich die Avocadopaste
mit der Zeit braun färbt.
Typische Spezialitäten
Guacamole, Tacos, Enchiladas und unzählige Salsas sind nur ein paar der vielen Spezialitäten, die dieses bunte Land zu bieten hat. Eine besondere Delikatesse ist „Cuitlacoche“, ein Pilz, der als Maisparasit wächst. Beliebt ist auch „Mole Poblano“, eine Schokoladen-Chili-Sauce, die gerne zu Huhn gereicht wird. Viele Speisen, so auch Burritos oder Quesadillas, bestehen aus dem mexikanischen Teigfladen Tortilla.
In Mexiko ist es üblich, Tortilla-Fladen anstelle von Besteck
zum Essen zu benutzen. Tortillas gehören zu den
Grundnahrungsmitteln der mexikanischen Küche und werden in vielen
Haushalten noch selbst gemacht.
Was ist die Tex-Mex-Küche?
Die Tex-Mex-Küche vereint Elemente der texanischen und mexikanischen Küche miteinander – daher die Zusammensetzung aus den ersten Buchstaben der Namen beider Regionen. Aus ihr entstand zum Beispiel der Partyklassiker Chili con Carne, welches fälschlicherweise oftmals mit der rein mexikanischen Küche in Verbindung gebracht wird. Auch Nachos sind ein typisches Produkt des Tex-Mex-Kochstils.
Vegetarische mexikanische Gerichte
Manch ein Vegetarier wird sich wohl fragen: Wie soll man in so einem fleischliebenden Land überleben? Keine Sorge: Typische Bestandteile der mexikanischen Küche sind Guacamole, Bohnen, Mais und gefüllte Tortillas – also alles vegetarisch.
Mexikanische Getränke
Nicht nur beim Essen ist in Mexiko für jeden Geschmack etwas dabei, sondern auch bei den Getränken. Neben Tequila und „Cerveza“ (helles Bier), wird gerne „Mezcal“ (eng mit Tequila verwandt) und „Pulque“ (ein fermentierter Saft aus Agaven, das Nationalgetränk Mexikos) getrunken.
Das Mittagessen ist für Mexikaner die wichtigste Mahlzeit des
Tages. Während es zum Frühstück und Abendessen nur kleine Snacks
gibt, wird mittags richtig aufgefahren – auch gerne mal ein
Viergangmenü.
Von Fleisch bis Fisch – die regionalen Unterschiede
Im Süden Mexikos sind besonders die Einflüsse der Indios spürbar. Es wird gerne viel Gemüse in Form von Bohnen, Mais und Chili zubereitet. Im Norden ähnelt die mexikanische Küche eher der spanischen. Hier fokussiert sich der Kochstil vor allem auf eine Zutat: Rindfleisch. An der mexikanischen Küste wiederum stehen besonders Fischgerichte und Meeresfrüchte, gewürzt mit Limetten und Koriander, auf dem Speiseplan. Auf der Halbinsel Yucatán wird gerne „Cochinita Pibil“ gegessen, ein Gulasch-ähnliches Gericht mit Schwein.
Hauptsache scharf
Die mexikanische Küche gilt als feurig-scharf. Von Region zu Region ist der Schärfegrad der Speisen jedoch ganz unterschiedlich. Zwar ist überall eine gewisse Grundschärfe in den Speisen zu schmecken, Sieger im Schärfevergleich ist aber ganz klar Südmexiko.
Día de los Muertos: ein kulinarisches Fest
Der „Día de los Muertos“ (Tag der Toten) ist ein wichtiger mexikanischer Feiertag, an welchem den Verstorbenen gedacht wird. Gefeiert wird am 1. und 2. November – vor allem in den mittigen und südlichen Regionen des Landes. Das Fest nimmt teilweise humorvolle und gar groteske Züge an.
Totengedenken: Bunt statt düster
Es wird sich erzählt, dass die Seelen der vermissten Verstorbenen am Día de los Muertos für eine Nacht aus dem Jenseits zurückkehren. Dafür schmücken mexikanische Familien ihre Wohnungen mit bunten Altären und Schreinen. Mit leckeren Speisen, sogenannten „Cempasúchil-Blumen“ (gelb-orangene Ringelblumen), Kerzen und natürlich Totenköpfen werden die Altäre für die temporären Heimkehrer geschmückt.
Hierzulande vielleicht eher ungewöhnlich, in Mexiko dagegen
Tradition: Statt zu trauern, feiert man den Tag der Toten bei Essen
und Tanz auf dem Friedhof. Am Grab selber tauscht man sich über
lustige Anekdoten und Ereignisse der Verstorbenen aus.
Was isst man am Día de los Muertos?
Damit es den temporären Heimkehrern an nichts fehlt, wird am Tag der Toten mit allerlei Köstlichkeiten aufgewartet. Neben dem „pan de muerto“ (traditionelles süßes Totenbrot), dürfen „calaveras de dulce“ (Zucker-Totenköpfe) sowie Skelette und Särge aus Marzipan nicht fehlen. Dazu werden Tequila, Mezcal und Pulque gereicht.