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Mexiko: Kultur, Sprache und Geschichte

Ein Grundpfeiler für den Fortschritt der aztekischen Kultur war Mais – über unzählige Jahre sicherte die Pflanze den Menschen vor Ort das Überleben. Die indigene Bevölkerung Mexikos kultivierte den Maisanbau mit ausgefeilter Technik und widmete der Pflanze sogar eigene Götter. Die sichere Versorgung mit dem Lebensmittel ermöglichte es den Azteken, Städte für eine große Bevölkerung zu errichten. Kein Wunder also, dass Mais auch in der heutigen mexikanischen Küche seine Bedeutung behalten hat.

Kolonialismus und Unabhängigkeit

Unter dem Einfluss der spanischen Kolonisierung seit dem frühen 16. Jahrhundert wurden ganze Städte, aber auch viele Sprachen und Kulturen Mexikos zerstört oder mussten sich in kurzer Zeit an radikale Veränderungen anpassen. Nach einem elf Jahre dauernden Befreiungskrieg erklärte Mexiko 1821 seine Unabhängigkeit von der spanischen Krone. Obwohl die Spuren des Kolonialismus bis heute im Land spürbar sind, endete mit der Unabhängigkeit Mexikos eine 300 Jahre dauernde Kolonialherrschaft.

Das heutige Mexiko

Heute werden die Sprache und Kultur Mexikos stark von den USA beeinflusst, aber auch in die andere Richtung sind Einflüsse erkennbar: Heute leben etwa 36 Millionen Menschen mit mexikanischen Vorfahren in den USA. In der mexikanisch-texanischen Nachbarschaft ist zudem die Tex-Mex-Küche entstanden, die auch in Deutschland immer beliebter wird.
Die Bevölkerung Mexikos zählt heute rund 111 Millionen Menschen. Die offizielle Amtssprache ist Spanisch, allerdings sind landesweit noch immer viele indigene Sprachen verbreitet, darunter auch Nahuatl. Neben Kunst, Musik und Film ist die Küche der wohl größte Kultur-Export Mexikos. Die hierzulande bekannteste Volksmusik ist die der Mariachis.

Feiertage in Mexiko

Im mexikanischen Kalender spielen vor allem christlich-katholische Feiertage eine Rolle. Aber auch historische Ereignisse wie der Beginn des mexikanischen Unabhängigkeitskrieges sind mit einem eigenen Feiertag vertreten. Wir stellen dir die wichtigsten mexikanischen Feste und Gedenktage kurz vor.
Schon gewusst? Der fünfte Mai – El Cinco de Mayo – wird vor allem von der mexikanischstämmigen Bevölkerung in den USA gefeiert. Der Jahrestag der Schlacht bei Puebla erinnert an einen wichtigen Sieg der mexikanischen Truppen gegen die Einflussnahme Frankreichs. In Mexiko spielt der Feiertag allerdings nur eine untergeordnete Rolle.

Día de los Muertos – der Tag der Toten

Am 2. November (Allerseelen) wird im gesamten Land der Tag der Toten zelebriert – einer der wichtigsten Feiertage Mexikos. Auch wenn hier der Tod im Mittelpunkt steht, haben die Feierlichkeiten nur wenig mit Trauer oder Verlust zu tun. Stattdessen finden in vielen mexikanischen Städten farbenfrohe Partys statt. Denn der Día de los Muertos soll die Menschen daran erinnern, dass das Leben eine endliche Reise ist und der Tod ein natürlicher Bestandteil davon ist.
Eine typische Dekoration am Tag der Toten sind bunte Totenköpfe. Vielleicht hast du schon einmal die auffällig gestalteten Totenschädel aus Zucker gesehen, die mittlerweile auf der ganzen Welt berühmt sind?
Einige gläubige Menschen in Mexiko sind davon überzeugt, dass sie in der Zeit der Feierlichkeiten Besuch von ihren toten Verwandten bekommen. Deshalb kochen sie oftmals das Lieblingsessen der verstorbenen Familienmitglieder.

Unabhängigkeitstag

Als Unabhängigkeitstag gehört der 16. September zu den wichtigsten Feiertagen in Mexiko. Das Datum erinnert an den legendären „Grito de Dolores“ – den Ruf von Dolores. Denn in dem kleinen Ort Dolores soll der mexikanische Nationalheld Miguel Hidalgo am 16. September 1810 zum Widerstand gegen die spanische Kolonialherrschaft aufgerufen haben, und zwar mit dem Ruf „¡Viva Mexico! ¡Viva la independencia!“ – „Es lebe Mexiko! Es lebe die Unabhängigkeit!“

Navidad – Weihnachten

Beim mexikanischen Weihnachtsfest gibt es keine vierwöchige Adventszeit wie etwa in Deutschland. Dafür finden vor den eigentlichen Weihnachtsfeiertagen in Mexiko die Posadas statt: Vom 16. bis zum 24. Dezember trifft man sich jeden Tag bei einer anderen Familie, um dort gut zu essen und zu trinken.
Für die Kinder gibt es dann etwas ganz Besonderes: Die Piñata ist eine mit Süßigkeiten gefüllte bunte Figur aus Pappe. Diese wird an der Decke aufgehängt und mit Stöcken zerschlagen, bis es Süßigkeiten regnet. Ein echtes Highlight für die Kleinen!

Día de los Reyes Magos – Dreikönigstag

In Mexiko müssen die Kinder etwas länger auf ihre Weihnachtsgeschenke warten als in Deutschland. Ausgepackt wird erst am 6. Januar – schließlich hat auch das Jesuskind der Überlieferung zufolge erst dann seine Geschenke von den drei Heiligen aus dem Morgenland bekommen.

Semana Santa & Pascua – Ostern

Ostern dauert in Mexiko die gesamte Karwoche lang – die Semana Santa („Heilige Woche“). In dieser Zeit finden bunte Prozessionen und Passionsspiele mit Blumendekoration und festlichem Girlandenschmuck statt. Die Semana Santa endet am Ostersamstag oder Pascua, wie man in Mexiko sagt.